Zahnpasta

Ohne Zahnpasta nützt die beste Zahnbürste nicht viel. Zahnpasta soll die Zähne putzen, das Zahnfleisch kräftigen und die Bildung von Zahnstein reduzieren. Besonders wichtig ist der Schutz vor Karies. Fluoride härten den Zahnschmelz und beugen Karies vor.

Auch billige Zahnpasta ist gut

Kurz und schmerzlos: Billige Zahnpasta schützt ebenso gut vor Karies wie teure.

Die Stiftung Warentest hat 26 Zahnpasten untersucht. Alle enthalten schützendes Fluorid. Im Schnitt 1,36 Gramm pro Kilogramm Zahnpasta. Ob billig oder teuer spielt dabei keine Rolle. Bis auf eine Ausnahme schützen die Zahncremes gut oder sehr gut vor Karies. Nur bei Aronal forte fehlt die Kraft. Aronal enthält zu wenig Fluorid (enthält Natriummonofluorphosphat). Natriummonofluorphosphat ist weniger wirksam als Natrium­fluorid oder Amin­fluorid, wie es in anderen Zahnpasten verwendet wird.

Elmex, die rote Schwester aus dem Zahnpasta-Pärchen, enthält solches Aminfluorid. 1,22 Gramm pro Kilogramm Zahnpasta. Kariesschutz: sehr gut.

Einige Zahnpasten enthalten dagegen auch Wirkstoff gegen Paradontitis, Zahnstein und Mundgeruch.

 

Abrieb oder Abrasivität

 

Eine wichtige Eigenschaft von Zahnpasten ist der sogenannte Abrieb. Damit wird die Eigenschaft bezeichnet, festsitzende Beläge zu entfernen, also "abzureiben". Ist der Abrieb zu hoch, wird der Zahnschmelz angegriffen. Ist er zu niedrig, sinkt die Reinigungsqualität der Creme.

Zahncreme-Tests unterscheiden deshalb zwischen niedrigen, mittleren und hohen RDA-Wert, wobei entsprechend das Ergebnis "mittel" das Wünschenswerte ist. Allerdings wird darauf auch nicht immer hingewiesen. So wirken einige (nicht alle!) sogenannten Weißmacher-Zahncremes über einen intensiven Abrieb. Über den Belag hinaus kann so auch der Zahnschmelz verloren gehen. Besonders in Kombination mit einer falschen Putztechnik kommt es hier schnell zu empfindlichen Zähnen und erhöhter Zahnanfälligkeit.

 

RDA-Wert  (engl. Abk. für Relative Dentin Abrasion) Maß für die abtragende Wirkung (Abrasivität) der Putzkörper einer Zahnpasta auf das Zahnbein (Dentin).

 

RDA-Werte von 30 gelten als gering abrasiv, solche mit Werten zwischen 70 u. 80 bezeichnet man als mittel-abrasiv; Werte über 100 gelten als stark abrasiv;

einige Zahnweißzahncremes setzen zur Entfernung von Verfärbungen sogar auf RDA-Werte von bis zu 150.

Zahnpasten mit Werten über 80 sollten keinesfalls regelmäßig gebraucht werden. Ein gewisser Abrieb ist allerdings notwendig, um Ablagerungen zu entfernen. Durch eine ausgewogene Rezeptur (RDA ~ 30-70) kann die Abrasion einer Zahncreme verringert werden, ohne damit eine große Einbuße des Reinigungspotentials hervorzurufen. Putzversuche haben ergeben, dass eine Zahnpasta einen RDA-Wert unter 50 haben sollte, damit es keine zu großen Abrasionen gibt. Andererseits aber ist ein RDA-Wert von mehr als 35 wünschenswert, damit überhaupt eine ausreichende Reinigung eintritt. Von der Abrasion sind nicht nur der Schmelz und das Dentin betroffen, sondern auch Füllungen und besonders verschiedene Versiegelungen.

 

Zahncremes zum Schutz des Zahnfleisches

 

Nicht nur der Zahnschmelz, auch das Zahnfleisch ist vom Bakterienbefall betroffen und muss täglich gepflegt werden. Folgen eines Bakterienbefalls ist die Gingivitis, eine Zahnfleischerkrankung, die zur Entzündung und zum allmählichen Rückgang des Zahnfleisches führt. Die Folgen beginnen bei unangenehmem Mundgeruch und enden beim Zahnausfall.
Auf dem Markt findet man nun einige Zahncremes, die mit dem besonderen Schutz des Zahnfleisches werben. Meist gut schäumende Produkte mit einem milden Geschmack und Wirkstoffen zur Beruhigung von entzündeten Stellen. Bei Produkttestern und Konsumenten hat sich hier der Klassiker "Meridol" durchgesetzt. Die Zahncreme enthält Wirkstoffe zur Regeneration des Zahnfleisches, außerdem enthält sie Fluorid, ist frei von Triclosan und kommt trotz guter Schäumung ohne schädliche Tenside aus.

Fluoride

Eine moderne Zahncreme sollte immer Fluorid enthalten. Erst damit wird die Reinigungspaste zum echten Pflegemittel. Fluorid reguliert den Mineralhaushalt der Zähne und ist damit ein Stabilisator gegen anfallende Bakterien. Fluoride stärken die Festigkeit der Zahnwände und sind damit die wichtigsten Wirkstoffe zur Kariesprophylaxe. Sie verhindern die Festsetzung von Zahnbelag (Plaque).

Eine Zahncreme für Erwachsene sollte 0,15 % Fluorid enthalten. Kinder können Überempfindlichkeiten entwickeln und benötigen deshalb Kinderzahnpasten, die nur 0,05% Fluorid-Gehalt aufweisen.

Tabelle verschiedener Zahnpasta und deren Wirkung

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Den besten Rundumschutz bietet Colgate Total. Diese Zahncreme schützt sehr gut vor Karies und enthält Wirkstoffe gegen Paradontitis, Zahnfleischentzündung, Zahnstein und Mundgeruch.

Wer freiliegende Zahnhälse hat, wählt am besten eine Zahncreme mit niedrigem Abrieb. Die schmirgelt nicht so hart am Zahn: Elmex sensitiv, Sensodyne F., Sensodyne Proschmelz und Theramed S.O.S. Sensitiv.

 

Eine speziell für die Schmerzempfindlichkeit der Zahnhälse entwickelte Zahnpasta ist

 

ELMEX SENSITIVE PROFESSIONAL    

oder

COLGATE SENSITIVE PRO SOLLIEVO

mit dem Wirkstoff  Pro-Argin

 

 


 

 

Nach Stiftung Warentest

 

Nicht zu empfehlen


Weniger Karies bei Kindern

Hier sind die Zahnpasten heute besser als früher. Sie enthalten mehr schützendes Fluorid. Fluorid härtet den Zahnschmelz und beugt damit Karies vor. Der Erfolg: Kinder und Jugendliche haben heute wesentlich seltener Karies als ihre Altersgenossen vor 15 Jahren.

Kinder können Überempfindlichkeiten entwickeln und benötigen deshalb Kinderzahnpasten, die nur 0,05% Fluorid-Gehalt aufweisen.

  1. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese von den Eltern einmal am Tag mit einer höchstens erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpaste (maximal 500 ppm Fluorid) gereinigt werden. Dabei wird von der Anwendung von Zahnpasten mit Frucht- oder Bonbongeschmack abgeraten, um keinen Anreiz zum Herunterschlucken zu geben.
    Ab dem 2. Geburtstag sollten die Milchzähne auf diese Weise zweimal täglich geputzt werden. Neben einem karies- und gingivitisprophylaktischen Effekt wird damit auch eine frühzeitige Gewöhnung des Kindes an die tägliche Mundhygiene erreicht. Eltern müssen das Zähneputzen bei Kleinkindern überwachen und bis in das Schulalter hinein die Zähne ihres Kindes nachputzen.

  2. Ab dem Schuleintritt sollten die Zähne mit einer Zahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 1000 bis 1500 ppm geputzt werden. Fluoridhaltiges Speisesalz sollte regelmäßig verwendet werden.

 

Zahnweiß-Cremes

 

Benutzer von Zahnweiß-Cremes sollten keine Wunder erwarten, denn eigentlich funktionieren die sogenannten Zahnweißer eher wie Zahnbleicher (also wie sanftes Bleaching). Zähne die einen natürlichen Beige-Ton haben, werden auch durch die stärkste Zahnweiß-Creme nicht ihre Grundfarbe ändern.

Inwiefern die eigenen Zähne auf ein Bleaching reagieren, kann man in konzentrierter Form auch durch Bleaching Strips ausprobieren. Diese haben zwar noch eine vielfach niedrigere Wirkung als das zahnmedizinische Bleaching, können aber schon recht effektiv gegen leichte Verfärbungen durch Nikotin und Tee eingesetzt werden.

Ratschläge

  • Zahnpflege. Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich gründlich, mindestens drei Minuten lang. Verwenden Sie keine harten Zahnbürsten und üben Sie nur wenig Druck aus, vor allem wenn die Zahnhälse schon freiliegen.
  • Kariesschutz. Verwenden Sie immer Zahncremes mit „sehr guter“ Kariesprophylaxe.
  • Saures. Wenn Sie Saures gegessen oder getrunken haben, sollten Sie sofort mit reinem lauwarmen Wasser den Mund spülen und dann 30 Minuten warten, bevor Sie Ihre Zähne putzen.
  • Kinder. Für sie gibt es spezielle Kinder-Zahnpasten mit geringerem Fluoridgehalt. Etwa ab sechs Jahren, wenn die Kinder zuverlässig aus­spucken können, sollten sie auf eine Zahnpasta für Erwachsene umsteigen.
  • Zahnarzt. Gehen Sie zweimal jährlich zum Zahnarzt und zusätzlich zur professionellen Zahnreinigung.

 

 

 

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