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Granulom:

 

Unter einem Granulom versteht man eine Entzündung des Kieferknochens im  Bereich der Zahnwurzelspitze (siehe Bild). Es ist nicht ein Tumor oder Krebs.

In den meisten Fällen entsteht es an Zähnen, die von Karies stark zerstört sind. Häufig wachsen Granulome eine Zeit lang schmerzfrei, sodass eine Früherkennung nur sehr schwer möglich ist.

Um ein Granulom zu entfernen, reicht in den meisten Fällen eine einfache Wurzelbehandlung aus. Falls diese jedoch nicht zur Heilung des Granuloms führen sollte, ist die Methode der Wahl die Wurzelspitzenresektion.

Ursachen

Ursache einer Entzündung an der Wurzelspitze ist vorwiegend unbehandelte Karies.

Wenn sich Kariesbakterien im Inneren der Zahnwurzel ausbreiten, können sie an der Wurzelspitze eine Entzündung hervorrufen. Betroffen davon sind Zähne, deren Nerv abgestorben ist, aber auch solche, die schon wurzelbehandelt sind. Denn bei einer Wurzelbehandlung werden zwar die Bakterien in der Hauptwurzel vollständig entfernt, aber möglicherweise können auch Bakterien in den feinen Seitenverzweigungen der Zahnwurzel angesiedelt sein. Diese können schließlich zur Bildung eines Granuloms führen.

In seltenen Fällen kann die Bildung eines Granuloms auch durch ein schon Jahre zurückliegendes Trauma, wie zum Beispiel einen Schlag auf den Kieferknochen oder durch einen Sturz, ausgelöst werden, dann nämlich, wenn durch den Schlag der Zahnnerv abstirbt und der Zahn eventuell nicht rechtzeitig wurzelbehandelt wird.

Vorbeugung

Mit Hilfe regelmäßiger Kontrollen der Zähne auf Vitalität , regelmäßige Panoramabilder alle 3 Jahre und bei Bedarf einer Einzelröntgenkontrolle der Zähne durch den Zahnarzt lassen sich Granulome in der Entstehungsphase erkennen.
Ihre weitere Ausbreitung kann dann durch rechtzeitige Behandlung verhindert werden.

Früherkennung

In der Regel entwickelt sich ein Granulom weitgehend schmerzfrei.
Der Patient selbst erhält also keinen Hinweis auf das Vorhandensein eines Entzündungsherdes an der Zahnwurzel. Ein Druckschmerz an der Wurzelspitze des betroffenen Zahnes kann jedoch ein erster Hinweis sein.
Sinnvoll ist es, bei jedem Zahnschmerz den Zahnarzt aufzusuchen und, falls keine offensichtlichen Ursachen für den Schmerz erkennbar sind, ein Kontrollröntgenbild zu machen.

Beschwerden

Der betroffene Zahn wird meist druck- oder klopfempfindlich. Der typische Entzündungsschmerz klopft im Takt des Pulsschlages und wird bei Anstrengung und erhöhtem Puls immer stärker. Dazu kommt oft auch eine Druckempfindlichkeit am Kieferknochen im Bereich der betroffenen Wurzelspitze (Abszess Bildung). Die Schmerzen können schnell sehr stark werden und im weiteren Verlauf in andere Bereiche des Kopfes ausstrahlen. Wird in dieser Phase keine Behandlung eingeleitet, kann im nächsten Stadium der Schmerz ganz plötzlich verschwinden; das ist dann der Fall, wenn die entzündlichen Absonderungen rund um die Wurzelspitze durch den Kieferknochen nach außen durchbrechen (Fistel).

Auf diese Weise kann sich ein Abszess zur Wange, zur Zunge, zum Gaumen oder in die Kieferhöhle hinein bilden. Es können so sichtbare Schwellungen entstehen, die nicht immer schmerzen müssen, aber oft von Fieber begleitet sind.

Diagnose

Im Anfangsstadium ist der betroffene Zahn meist durch Klopf- und Drucktests in Verbindung mit negativen Vitalitätsproben ausfindig zu machen. Wenn die Schmerzen allerdings ausstrahlen und mehrere benachbarte Zähne stark mit Karies befallen sind, mit großen Füllungen behandelt oder überkront sind, wird die Diagnostik schwieriger.

In einem Röntgenbild sind Granulome an der Wurzelspitze als linsen- bis erbsengroßer Schatten beim betroffenen Zahn jedoch in den meisten Fällen gut erkennbar.

Behandlung

Die Ausheilung von Granulomen und damit die Erhaltung des betroffenen Zahnes ist in den meisten Fällen ohne weiteres möglich. Ist die Entzündung an der Wurzelspitze noch nicht allzu weit fortgeschritten, ist es unter Umständen möglich, mit Antibiotika und einer Säuberung und Füllung der Zahnwurzel (Wurzelbehandlung) die Bakterien zu beseitigen und die Entzündung in den Griff zu bekommen.
Ist die Entzündung jedoch schon weiter fortgeschritten, oder hat die Wurzelbehandlung nicht den erwünschten Erfolg gebracht, kann eine operative Entfernung des Herdes an der Wurzel, eine Wurzelspitzenresektion, erforderlich sein.

 

 

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