Die Versiegelung

Wenn die Zahnbürste nicht weiter kommt


Zahnfissuren treten vor allem auf den Backenzähnen auf. Nicht alle Fissuren stellen ein Kariesrisiko dar. Es kommt darauf an, wie die Grübchen beschaffen sind. Sind sie flach und weit, lassen sie sich gründlich reinigen. Sind sie hingegen tief und zerklüftet, können Borsten nur wenig ausrichten. Hier ist das Kariesrisiko besonders hoch, selbst wenn eine äußerst gewissenhafte Zahnhygiene betrieben wird. Eine Fissurenversiegelung ist dann eine optimale Vorsorgemaßnahme.

Als Kariesschutz kann die Fissurenversiegelung bereits im Kindesalter durchgeführt werden, sobald die ersten bleibenden Zähne durchgestoßen sind. Dieser Prozess beginnt meist zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr und endet etwa mit dem 11. bis 13. Lebensjahr. Die Versiegelung kariesfreier Zähne kann aber auch noch im Erwachsenenalter durchgeführt werden. Weist der Zahn bereits eine kariöse Stelle auf, ist eine erweiterte Versiegelung möglich. Dann wird zuvor die Zahnfäule entfernt und unter Umständen eine Füllung eingesetzt.


 

 

Reinigen, aufrauen, versiegeln


Vor der Versiegelung müssen die Zähne gründlich untersucht werden, um eventuelle kariöse Stellen aufzuspüren. Zeigen sich keine Auffälligkeiten, kann der Versiegelungsprozess beginnen: Zunächst wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt. Dann müssen die Zähne trocknen, da das Versieglermaterial nicht auf feuchtem Untergrund hält. Anschließend wird ein säurehaltiges Gel aufgetragen, das die Zahnoberfläche aufraut. Dadurch wird die Haftung verbessert. Jetzt kann auch das Versieglermaterial aufgepinselt werden. Dabei handelt es sich um einen sehr dünnflüssigen Kunststoff (Komposite). Dieser wird in der Regel mit einer speziellen Blaulichtlampe ausgehärtet. Immer häufiger kommen aber auch selbsthärtende Komposite zum Einsatz. Nach der Versiegelung werden überschüssige Reste entfernt und der Zusammenbiss kontrolliert.

 

Jahrelanger Schutz


Eine korrekt durchgeführte Versiegelung hält etwa sieben bis zehn Jahre.  Um einen optimalen Schutz zu gewährleisten, muss sich der Patient regelmäßig, etwa alle drei Monate, zahnärztlich untersuchen lassen. Das ist vor allem im ersten Jahr wichtig. Später reicht es, wenn man die regulären Vorsorgeuntersuchungen zweimal jährlich wahrnimmt.
Wie wirksam die Fissurenversiegelung ist, hängt aber nicht nur vom Können des Zahnarztes ab. Entscheidend ist auch die Mitarbeit des Patienten. Dieser muss weiterhin eine gründliche Zahnhygiene betreiben und auf eine gesunde Ernährung achten. Ratsam ist zudem eine regelmäßige Fluoridierung, um den Zahnschmelz zu stärken.

Die Fissurenversieglung ist schonend und nicht schmerzhaft. 

 

 

Diese Bilder zeigen wie sich eine Karies der Zahnfissuren (= Grübchen) bildet


 

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